Ärztehäuser und Gesundheitszentren – ihre Bedeutung im Gesundheitswesen heute und in der Zukunft
Kooperation und Kompetenz im Gesundheitswesen
Die gegenwärtige Situation der ambulanten medizinischen Versorgung ist oftmals durch eine Abgrenzung der verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen zueinander gekennzeichnet. So kommt es zu ungesteuerten, vielfach doppelläufigen Behandlungsprozessen und zum falschen Einsatz vorhandener Ressourcen. Andererseits verlangt der aufgeklärte und zunehmend selbstbewusstere Bürger und Patient stets den neuesten wissenschaftlichen Stand der Therapiemöglichkeiten. Er will vor allem die Anerkennung der ganzheitlichen Persönlichkeit und eine auf ihn abgestimmte Behandlungsmethode.
Diesen Ansprüchen muss die Medizin in Zukunft gerecht werden. Dies erfordert von Ärzten und anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen die ständige Bereitschaft zur Innovation, eine kontinuierliche Weiterbildung und den Erwerb neuen Wissens, verstärktes Dienstleistungsbewusstsein, Teamfähigkeit sowie Qualitätssicherungsmaßnahmen. Gerade diese Erfordernisse bereiten dem „Einzelkämpfer“ Probleme und sind nur durch einen kooperativen Arbeitsstil gewährleistet.
Das Kooperative Gesundheitszentrum wird dem Modell eines hoch kompetenten, medizinischen Zentrums Rechnung tragen. Ein solches Zentrum kann auch die Basis für ein oder mehrere MVZ’s gemäß § 95 SGB V sein, wobei die Zulassungen für ein oder mehrere MVZ’s erst beantragt werden, wenn es unter medizinischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten für die jeweiligen, dort tätigen Ärzte ratsam erscheint.
Für die im Ärztezentrum tätigen Ärzte bedeutet es „kein Muss“, sondern die „Option“, sofern sich hieraus Vorteile ergeben, die Möglichkeit eines MVZ’s oder der Einzelverträge mit den Krankenkassen zu nutzen.
Die Mittel im GKV-finanziertem Gesundheitswesen werden begrenzt bleiben, obwohl der medizinische Fortschritt auch weiterhin expansiv bleibt. Hohe medizinische Qualität wird nur dann finanzierbar sein und bleiben, wenn alle Rationalisierungsreserven erschlossen werden. Das Kooperative Gesundheitszentrum© ermöglicht durch effizientes, arbeitsteiliges Miteinander aller am Behandlungsprozess Beteiligten wirtschaftliches Arbeiten auf höchstem medizinischem Niveau.
Neue Wege im Gesundheitswesen: Das kooperative Gesundheitszentrum
Die klassischen Ärztehäuser gehören der Vergangenheit an. Nach Integrierter Versorgung § 140 a – d SGB V, MVZ § 95 SGB V und Vertragsarztrechtänderungsgesetz (VÄndG) sind neue Formen der Zusammenarbeit im ambulante Bereich notwendig geworden.
Insbesondere das Vertragsarztrechtänderungsgesetz birgt Gefahren brachte aber auch Chancen für den niedergelassenen Bereich, die es gilt zu erkennen und für sich zu nutzen.
Um künftig nicht alleine von KV-Zahlungen abhängig zu sein, müssen neue Wege beschritten werden. So werden die Einkünfte im ambulanten Bereich künftig aus vier Säulen bestehen:
- Privat
- IGeL
- Prävention
- KV
Um sich auf diese Veränderungen optimal einstellen zu können, ist ein gemeinsames Haus, eine gemeinsame „Schaltzentrale“ erforderlich.